Bei Schneiders späte Knorpelkirsche handelt es sich um eine rund 200 Jahre alte Süßkirsche. Sie wird auch Ziraat, Schneiderkirche oder Schwarze Knorpelkirsche genannt wird. Im ausgewachsenen Zustand erreicht der Baum eine Höhe von drei bis sechs Metern und eine Breite von 2,5 bis 3,5 Metern. Wie für Knorpelkirschen – regional auch Krachkirsche, Knubber oder Knupper genannt – typisch, hat dieser Süßkirschbaum sehr große Blätter. Der Baum ist sehr starkwüchsig und hat eine hohe, pyramidenförmige Baumkrone. Im Vergleich zu den anderen Obstbäumen auf unseren Streuobstwiesen blüht Schneiders späte Knorpelkirsche – wie der Name schon erahnen lässt – relativ spät: Die Blüte ist erst gegen Ende des Frühlings im April und Mai zu sehen.
Schneiders späte Knorpelkirsche trägt herzförmige Früchte. Sie werden mit einem Durchmesser von bis zu 30 mm sehr groß. Im vollreifen Zustand erreichen sie ein Gewicht von 13 Gramm. Die Kirschen haben eine gut sichtbare Bauchnaht. Die Haut ist zäh und mattglänzend und rotbraun bis schwarzbraun. Unter ihr verbirgt sich ein mittelfestes Fruchtfleisch mit angenehm süßem Geschmack mit milder Säure und feiner, aromatischer Würze. Die Erntezeit ist in der fünften und sechsten Kirschwoche, also in etwa Mitte bis Ende Juli.
Seine Ursprünge hat dieser Süßkirschbaum in Guben, einem kleineren Städtchen in der brandenburgischen Niederlausitz. Hier wurde sie um das Jahr 1850 als Zufallssämling entdeckt und nach dem Besitzer des Grundstücks benannt, auf dem man sie gefunden hat. Bis heute handelt es sich bei Schneiders später Knorpelkirsche um eine der ältesten und beliebtesten Kirschsorten. Man sieht sie recht oft auf Obstplantagen. Schneiders späte Knorpelkirsche hat als alte und hochstämmige Kirschbaumart aber auch ihren festen Platz auf vielen Streuobstwiesen.