Der Edelborsdorfer ist die älteste noch existierende Kulturapfelsorte Deutschlands. Er wurde in früheren Zeiten und in älteren Büchern auch als König der deutschen Äpfel bezeichnet. Der Baum ist mittelstark und kugelig. Typisch sind seine langen dünnen Triebe, die oft bis auf den Boden hängen. Der Apfelbaum dieser Sorte hat zudem lederartige und widerstandsfähige Blätter und eine späte, nicht frostempfindliche Blüte. Er ist so besonders robust und hat eine sehr hohe Lebensdauer.
Der Edelborsdorfer zählt zu den Winteräpfeln. Seine Äpfel sind goldgelb, klein und kugelförmig. Ernten lassen sich die Früchte des Edelborsdorfer Apfelbaums im Herbst vor dem ersten Frost. Genussreif werden sie jedoch erst später: Erst bei der Lagerung gelangen die Äpfel zu ihrer endgültigen Reife. Sie entfalten hier ihren fruchtigen Geschmack mit ausgeprägtem Zimtaroma. Das Fruchtfleisch ist dicht und später markig – so wie es für Renetten typisch ist.
Historisch betrachtet, ist der Edelborsdorfer die älteste dokumentierte Apfelsorte Deutschlands und sehr wahrscheinlich auch die älteste Apfelsorte Europas. Der Mönchsorden der Zisterzienser war um das Jahr 1175 maßgeblich an der Entwicklung dieses Apfelbaums beteiligt. Den Apfelbaum nennt man deshalb auch Zisterzienserapfel. Im letzten Jahrhundert galt der Edelborsdorfer lange Zeit als ausgestorben, bis man zu Beginn des 21. Jahrhunderts auch einige Bäume der ursprünglichen Sorte wiederentdeckte. Noch immer aber ist Edelborsdorfer eher selten und deshalb besonders erhaltenswert. Auf unseren Streuobstwiesen pflanzen wir ihn deshalb besonders gerne. Als Pate kannst Du mit dazu beitragen, dass der Baum wieder stärker verbreitet wird und so unserer Pflanzen- und Tierwelt hoffentlich dauerhaft erhalten bleibt.
Alternative Namen für den Edelborsdorfer sind Edler Winterborsdorfer, Reinette Batarde, Reinette d’Allemagne, Leipziger Renette, Rubinapfel oder Zigeunerapfel.