Tipps gegen Dürre: So macht Ihr Euren Garten fit für den Sommer

Es fühlt sich ein wenig paradox an, dass wir gerade jetzt, am 6. Juni, einen Artikel mit Tipps gegen Dürre schreiben, wo es seit Stunden stark regnet und es so scheint als bekämen alle Pflanzen ausreichend Wasser. Das Gegenteil aber ist der Fall: Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt für weite Teile Deutschlands rot und dunkelrot an. Das sind die Farben für extreme Dürre und außergewöhnliche Dürre. Und dabei hat der Sommer – meteorologisch betrachtet – noch nicht einmal begonnen.

Wir möchten Euch in diesem Beitrag ein paar Tipps an die Hand geben, wie ihr Euren Garten fit für den Sommer macht und Euren Pflanzen helfen könnt, den Sommer trotz Dürre und Wassermangel zu überstehen. Wie fast immer gilt dabei die goldene Regel: Vorbereitung ist das A und O. Falls Ihr die Vorbereitung verpennt habt, findet Ihr weiter unten aber auch ein paar Tipps für den Notfall.

So bereitet Ihr Euren Garten für den Sommer vor

1) Pflanzt die richtigen Pflanzen

Es klingt hart, aber es lässt sich nicht ändern: Der Klimawandel ist umumkehrbar. Dürre wird uns auch in den nächsten Jahren begleiten. Das solltet Ihr bei der Wahl Eurer Gartenpflanzen bedenken. Wir empfehlen Euch, trockenheitsverträgliche und sonnenliebende Pflanzen zu pflanzen. Dazu zählen vor allem typische Steingarten- und Präriegartenpflanzen. Aber keine Sorge: Ihr müsst nun keine Kakteen pflanzen. Mit wenig Wasser kommen auch Pflanzen wie die Strauchpfingsrose, Lavendel, Küchenschelle, Mispel, der Purpursonnenhut, Eisenkraut, Steppenkerze oder Salbei aus. Generell eignen sich fast alle Pflanzen, deren Blätter klein, behaart oder ledrig sind und deren Wurzeln möglichst tief in den Boden in feuchtere Erdschichten reichen.

2) Achtet auf den richtigen Standort für Eure Pflanzen

Informiert Euch, welcher Standort der richtige für Eure Pflanzen ist. Je mehr Ihr bei der Gestaltung Eures Gartens die Ansprüche der einzelnen Pflanzen berücksichtigt, desto besser werden sie sich entwickeln und desto besser überstehen sie Dürreperioden. Schattenpflanzen wie die Hortensie haben zum Beispiel nichts in der prallen Sonne zu suchen, denn sie bekommen bei direkter Sonneneinstrahlung „Sonnenbrand“: Ihr Laub wird welk, sie lassen die Blätter fallen oder ihre Blätter verfärben sich rot, weil ihnen das Chlorophyl fehlt.

3) Achtet auf einen hohen Humusgehalt im Boden

Dürre bedeutet, dass der Boden austrocknet, weil es längere Zeit nicht regnet. Die richtige Zusammensetzung des Bodens ist entscheidend, um das Austrocknen zu verlangsamen. Nicht nur bei sandigen Böden wie bei uns in Brandenburg empfehlen wir Euch deshalb, den Humusgehalt im Boden zu verbessern, damit die Erde deutlich mehr Wasser einspeichern kann.

4) Pflanzt Eure Pflanzen zur richtigen Zeit

Das richtige Timing ist Gold wert. Das gilt auch für die Gartengestaltung. Bei Pflanzen hat es sich bewährt, winterharte Pflanzen im Herbst und immergrüne Pflanzen im Frühjahr oder im Spätsommer zu setzen. So haben die Pflanzen ausreichend Zeit, bis zu den heißen, trockenen Sommermonaten gut anzuwachsen und nehmen bei Dürre weniger Schaden.

5) Verwendet Rindenmulch

Beim Anlegen von Beeten empfehlen wir, Rindenmulch zu nutzen. Er senkt die Verdunstung und beugt so der Austrocknung vor. Wenn Ihr den eigenartigen Geruch von Mulch nicht mögt oder er Euch optisch nicht gefällt, könnt Ihr alternativ auch auf Kies setzen.

6) Stellt sicher, dass Eure Pflanzen ausreichend Wasser bekommen

Der Sommer ist nicht nur die Zeit der Dürre, sondern auch die Zeit für Urlaub. Wenn Ihr Euch nach Eurer Wiederkehr noch in einen grünen Garten setzen möchtet, solltet Ihr Vorkehrungen treffen. Investiert in ein Bewässerungssystem oder bittet Eure Nachbarn, Freunde oder Verwandten, die Pflanzen in Eurem Garten während Eures Urlaubs zu gießen.

Diese Tipps gegen Dürre helfen, wenn Ihr Euch nicht vorbereitet habt

1) Schützt geschädigte Pflanzen vor direkter Sonneneinstrahlung

Habt Ihr Pflanzen im Garten, die ihre Blätter fallen lassen oder deren Blätter sich rot verfärben oder welk werden? All das sind Anzeichen dafür, dass Eure Pflanzen unter „Sonnenbrand“ leiden. Um sie zu retten, müsst Ihr sie vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen. Pflanzt sie an schattigere Orte im Garten um. Wenn das nicht möglich ist, könnt Ihr Euren Pflanzen auch mit einem Vlies oder einem Netz künstlich Schatten verschaffen.

2) Gießt regelmäßig und zur richtigen Zeit

Dürre bedeutet Wassermangel. Um den fehlenden Regen auszugleichen, ist regelmäßiges Gießen extrem wichtig. Die gute, alte Formel „Viel hilft viel“ solltet Ihr auch im Hochsommer aber lieber einmal außer Acht lassen und Pflanzen nur so viel Wasser geben wie sie auch in normalen Zeiten benötigen. Wichtig ist auch der richtige Zeitpunkt: Gießt nur in den frühen Morgenstunden. Zu dieser Tageszeit ist der Boden noch feucht vom Tau und nimmt das Wasser gut auf. Zudem erleiden die Pflanzen keinen Temperaturschock, weil sich der Boden noch nicht so stark aufgeheizt hat.

3) Gießt die Böden, nicht die Pflanzen

Achtet beim Gießen darauf, den Boden um die Pflanzen statt die Pflanzen zu wässern. Wassertropfen wirken nämlich wie Lupen: Sie bündeln und verstärken die Kraft der Sonnenstrahlen. Finden sich Wassertropfen auf den Blättern oder Blüten, verbrennen diese sehr wahrscheinlich.

4) Lockert die Böden regelmäßig

Durch die lange intensive Sonneneinstrahlung und den fehlenden Regen trocknet die Erde aus und verfestigt sich. Regnet es, läuft das Wasser dann meist ab anstatt zu versickern. Einer der wichtigsten Tipps gegen Dürre ist deshalb, den Boden regelmäßig zu lockern und zu hacken. So kann Wasser vom Gießen oder plötzlichen Regenschauern besser versickern. Die Pflanzen profitieren auch dadurch, dass durch die Bodenbearbeitung Luft an ihre Wurzeln kommt und Nährstoffe freigesetzt werden.

5) Schneidet verbrannte Pflanzen zurück

Wenn Eure Pflanzen zu lange direkt der Sonne ausgesetzt waren und verbrannt sind, könnt Ihr sie mit etwas Glück am Leben erhalten, indem Ihr sie radikal zurückschneidet. Schneidet hierfür alle braunen und vertrockneten Triebe und Blätter ab und düngt die Pflanze anschließend mit biologischem Dünger. Gerade bei mehrjährigen Pflanzen kann sich das lohnen. Ob die Rettung Chancen auf Erfolg hat, erkennt Ihr meist am Stil beziehungsweise Stamm der Pflanze. Ist dieser noch grün, lebt die Pflanze.

6) Denkt auch an die Insekten

Nicht nur Pflanzen, sondern auch Insekten wie die Biene leiden unter Hitze und Trockenheit. Wenn Du keinen Teich oder Brunnen hast, dann stell in Deinem Garten bitte eine flache Schale mit kleinem Rand auf und fülle sie mit Wasser, um Insekten vor dem Verdursten zu bewahren. Du solltest das Wasser regelmäßig austauschen und darauf achten, dass in ihm keine toten Tiere liegen. Wie Du Insekten und speziell Bienen sonst noch helfen kannst, erfährst Du hier.

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